Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat einen leicht veränderten Ernährungskreis entwickelt und an Hand dessen ihre neuen Ernährungsempfehlungen vorgestellt. Die Basis soll eine Vollwertkost sein, die der Gesundheit und der Umwelt zuträglich ist.
Der Kreis besteht aus sieben Lebensmittelgruppen aus den Bereichen Getränke, pflanzliche und tierische Lebensmittel sowie Öle und Fette. Die elf neuen Empfehlungen besagen, dass wir als Getränk
vor allem Wasser zu uns nehmen, fünfmal am Tag möglichst saisonales und regionales Gemüse
und Obst essen, hauptsächlich pflanzliche Fette nutzen, täglich eine Portion Nüsse und jede Woche Hülsenfrüchte essen. Wir sollten Süßes, Salziges und Fettiges besser stehen lassen, unser Essen langsam genießen und in Bewegung bleiben.
Hülsenfrüchte und Nüsse sind jetzt eine eigene Gruppe
Die größten Veränderungen sind wohl, dass die empfohlene Verzehrmenge von Fleisch und
Wurstwaren von 300 bis 600 Gramm pro Woche auf maximal 300 Gramm pro Woche redu
ziert wurde, dass nur noch zwei statt drei Portionen Milch und Milchprodukte empfohlen wer
den und dass Nüsse und Hülsenfrüchte eine eigene Gruppe geworden sind. Nüsse sollen 25
Gramm pro Tag und Hülsenfrüchte 125 Gramm pro Woche gegessen werden.
Politik ist nun am Zug
Beim Transfer in den Alltag komme es nun auch auf die Politik an, hieß es in der Pressekonferenz. Dabei geht es unter anderem um Gemeinschaftsverpflegung – auch in Kitas und Schulen, um neue Regelungen wie zum Beispiel zur an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel und um viele weitere Punkte aus der neuen Ernährungsstrategie.
"In der Realität schaffen es die Menschen aber jetzt schon kaum, die DGE-Empfehlungen wie zum Beispiel „5 Portionen Obst und Gemüse am Tag“ umzusetzen", so der Milchverband.
Organisationen wie der WWF begrüßen die Neuerungen als wichtigen Schritt hin zu einer Ernährung innerhalb der Grenzen unseres Planeten, auch wenn bei den Hülsenfrüchten noch deutlich Luft
nach oben sei, was die empfohlenen Verzehrmengen angeht: „Die mit unseren Essgewohnheiten einhergehenden Umweltauswirkungen auf die Erde sind massiv. Insbesondere unser zu
hoher Verzehr von tierischen Lebensmitteln befeuert die Klima und Biodiversitätskrise. Bei Fleisch bewegt sich die DGE auf einem Pfad gen planetare Grenzen. Bei Milchprodukten gilt
dies nur eingeschränkt.“
Der Milchverband sieht das anders und schreibt in einer Stellungnahme: „Das wird den
wenigsten schmecken! So müssten zum Beispiel, um die tägliche Calciumlücke zu decken, zukünftig
deutlich größere Mengen an grünem Gemüse verzehrt werden. „
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